Noch mal neu durchstarten: Eine berufliche Neuorientierung kann viele Gründe haben. Neben persönlichen oder gesundheitlichen Aspekten kann auch der Wunsch nach einer vielseitigen und abwechslungsreichen Tätigkeit die berufliche Neuorientierung auslösen. „Die Umschulung zum*r Steuerfachangestellten bietet eine zukunftssichere Karriere, da Steuern alle betreffen, selbst bei alltäglichen Dingen. Gleichzeitig ändert sich das Steuerrecht stetig, sodass Fachleute auf diesem Gebiet auch in Zukunft stark nachgefragt sein werden“, so Ronald Maul, Vizepräsident der Steuerberaterkammer Saarland. Von zentraler Bedeutung bei der Umschulung ist auch die Vermittlung digitaler Prozesse in den Kanzleien und die Stärkung der kommunikativen Fähigkeiten für den Umgang mit Mandant*innen.

 

Betriebliche und überbetriebliche Umschulung

Neben der klassischen Berufsausbildung besteht die Möglichkeit einer Umschulung zum*r Steuerfachangestellten. Diese dauert in der Regel zwei Jahre und kann entweder betrieblich oder überbetrieblich absolviert werden.

Die betriebliche Umschulung orientiert sich an der klassischen Berufsausbildung und läuft ähnlich wie die duale Berufsausbildung ab. Dies bedeutet, dass theoretische Inhalte an Berufsschulen vermittelt werden, während die praktische Ausbildung in Kanzleien stattfindet.

Die überbetriebliche Umschulung hingegen findet überwiegend bei einem Maßnahmenträger statt. Der praktische Teil wird ebenfalls in einer Steuerberatungskanzlei absolviert. Es besteht auch die Option, die Umschulung in Teilzeit durchzuführen.

 

Förderungsmöglichkeiten

Für die Umschulung kann eine Förderung durch die Agentur für Arbeit in Betracht kommen. Hierzu sollte zunächst die zuständige Agentur für Arbeit kontaktiert werden, damit diese die persönlichen Voraussetzungen prüft und eine individuelle Beratung durchführt. Für Umschulungen aus gesundheitlichen Gründen kommt eine Förderung durch die Krankenkasse oder die Rentenversicherung in Frage.

 

Weiterbildungsmöglichkeiten, Einsatzbereiche, Anforderungen

Steuerfachangestellte haben umfangreiche Möglichkeiten der Weiterbildung. Sie können beispielsweise den Titel Steuerfachwirt*in erlangen, sich als Fachassistent*in weiterentwickeln oder sogar Steuerberater*in werden. Der Beruf zeichnet sich durch eine hohe Kommunikationskomponente aus und beinhaltet den direkten Kontakt zu Mandant*innen. Für Steuerfachangestellte gibt es dann beispielsweise bei der Erstellung von Jahresabschlüssen, Bilanzen oder bei der Lohnbuchhaltung viel zu tun.

Egal ob Start-ups, Architekturbüros, Arztpraxen oder Handwerksunternehmen: Die Vielfalt der Bereiche, aus denen die Mandantschaft kommt, macht die Tätigkeit von Steuerfachangestellten abwechslungsreich und spannend.

Analytisches Denkvermögen, Interesse an wirtschaftlichen Vorgängen und Zusammenhängen, Kontaktfreudigkeit sowie ein gutes Gefühl für Zahlen sind wichtige Grundlagen. Interesse an den Themen Steuern und Recht rundet das Profil von zukünftigen Steuerfachangestellten ab.

 

Fazit und Empfehlung von Kammervize Ronald Maul:

„Die Umschulung zum*r Steuerfachangestellten eröffnet attraktive und zukunftsträchtige Möglichkeiten für eine berufliche Neuorientierung. Angesichts des bereits bestehenden Fachkräftemangels in diesem Bereich wird der Bedarf an qualifizierten Steuerfachangestellten weiter steigen. Informationen rund um die Ausbildung und Umschulung sind auf der Webseite www.mehr-als-du-denkst.de sowie auf der Webseite der Steuerberaterkammer Saarland unter www.stbk-saarland.de zu finden.“

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